Die Hoden der Jungen sind in Plastikwindeln im Durchschnitt 1,1 Grad wärmer als bei Stoffwindeln. Dies hat eine Studie an der Kieler Universitäts-Kinder-Klinik ergeben. Inwieweit die erhöhte Hoden-Temperatur in jungen Jahren die spätere Zeugungsfähigkeit beeinflußt ist allerdings umstritten.
In Kiel wurde bei 22 Säuglingen die Hoden-Temperatur gemessen - an einem Tag in Baumwoll-, an einem anderen Tag in Plastik-Windeln. Bei einzelnen modernen Windelprodukten lag die Hoden-Temperatur um bis zu 4 Grad höher. Für den Kieler Oberarzt Carl-Joachim Partsch gibt es lediglich Hinweise für eine Beeinträchtigung der späteren Zeugungsfähigkeit - darauf deuteten einige Studien aus dem Ausland.
So werde eine falsche Lage der Hoden - wie etwa beim Hoden-Hochstand - oft als eine Ursache für Fruchtbarkeit erkannt. Auch dabei seien die Hoden über lange Zeit höheren Temperaturen ausgesetzt. Weil Kinder heute bis zu 3 Jahren gewickelt würden, seien hier negative Auswirkungen denkbar.

Quelle: dpa, 10.03.1999

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